Neuville gewinnt Rallye Zentraleuropa - Titel für Rovanperä
Die vorentscheidende Szene der Rallye Zentraleuropa spielte sich am Samstagvormittag ab, als Toyota-Pilot Elfyn Evans von der Piste rutschte und damit aus der Wertung kippte. Zwar konnte der Waliser am letzten Rallyetag noch einmal antreten, um auf der finalen Power-Stage mit der Bestzeit fünf wertvolle Zusatzpunkte zu ernten. Das reichte aber nicht, um den als Gesamtzweiten ins Ziel gekommenen Teamkollegen Kalle Rovanperä noch abzufangen. Der Finne konnte sich vorzeitig als Weltmeister feiern lassen
„Ich fühle mich richtig gut! Dieses Jahr war, für mich persönlich, noch wichtiger als das vergangene. Der Wettbewerb war härter und wir haben im Cockpit wirklich gute Arbeit geleistet. Der größte Dank gebührt natürlich Jonne Halttunen. Er ist der beste Beifahrer der Welt. Diesen Titel werde ich noch mehr genießen als meinen ersten“, sagte Rovanperä.
Bei anfangs wechselhafter Witterung hinterließen die Rallyefahrzeuge viel Schlamm auf der Strecke, die zu einer wahren Rutschbahn wurde. „Das waren die anspruchsvollsten Asphalt-Prüfungen, die ich bislang in meiner Karriere erlebt hatte“, staunte Rovanperä. Auch für Gesamtsieger Thierry Neuville war der Sieg enorm wichtig: Mit den gesammelten Punkten rückt er in der WM-Tabelle bis auf sieben Punkte sehr nahe an den Zweitplatzierten Evans heran und duelliert sich nun beim Saisonfinale in Japan mit dem Waliser um die Vizemeisterschaft.
„Ich bin wirklich froh im Ziel zu sein“, atmete der Belgier bei der Siegerehrung in Passau auf. „Es war ein wahnsinnig anstrengendes und herausforderndes Wochenende. Wir haben einen guten Job gemacht und konstante Leistung gezeigt. Das hat sich letztlich ausgezahlt. Es war ein Erfolg des ganzen Teams an diesem Wochenende, wir können darauf wirklich stolz sein.“
Auf den Asphaltprüfungen im Dreiländereck konnte der Este Ott Tänak im Ford den beiden Schnellsten nicht gefährlich werden. Er reist aus Passau als WM-Vierter ab, wobei der Punkterückstand auf Neuville deutlich zugenommen hat.
Mikkelsen erneut WRC2-Champion
Schnellster Rally2-Fahrer war Adrien Fourmaux (Ford) vor Nicolas Ciamin (Skoda) und Erik Cais (Skoda). Andreas Mikkelsen, der am Freitag nach einem Fahrfehler weit zurückgefallen war, genügte der 13. Platz in der WRC2-Wertung um sich nach 2021 erneut den Titel zu sichern, nachdem sein Titelrivale Gus Greensmith (Ford) wegen eines Dreher in der Power-Stage punktlos abreisen musste.
Veranstalter mehr als zufrieden
Schon beim Start vor dem Präsidentenpalast auf dem legendären Hradschin in Prag zeigte sich, dass die Rallye Zentraleuropa ein Besuchermagnet sein würde. Auf den vollen Rängen der Prüfungen in Tschechien (Donnerstag / Freitag), Deutschland und Österreich (Samstag / Sonntag) zählten die Organisatoren insgesamt 125.000 Zuschauer.
„Die Fans haben uns geholfen, aus einer sportlich packenden Veranstaltung ein unvergessliches Event zu machen“, freute sich Prof. Dr. Harald Hertz, Präsident des AMF. „Das war ein tolles Rallyefest! Mein Dank gilt aber auch den vielen Anwohnern und lokalen Unterstützern, die die Rallyefans aus aller Welt mit offenen Armen empfangen haben.”
Bereits vor der nun absolvierten Premiere hatte der Motorsport-Weltverband FIA den neuen WRC-Lauf in den nächstjährigen Kalender aufgenommen. ADAC Sportpräsident Dr. Gerd Ennser sagt deshalb auch mit Blick auf die bereits terminierte zweite Auflage vom 31. Oktober bis 3. November 2024: „Wir konnten in dieser Woche Rallyesport auf höchstem Niveau erleben. Die ausgewählten Strecken haben Fans und Fahrer gleichermaßen begeistert. Besser hätten wir das Vertrauen, dass der Weltverband FIA und der Promotor der WRC uns für unsere Debüt-Veranstaltung geschenkt haben, nicht zurückzahlen können.”
Vier-Tages-Ticket für 2024 für wenige Tage mit Sonderrabatt
Unmittelbar nach der Siegerehrung läutete die offizielle Homepage der Rallye Zentraleuropa bereits den Vorverkauf für das kommende Jahr ein: Zur Feier der tollen Premiere gibt es für drei Tage ein Early-Bird-Angebot für Tickets 2024. Das Vier-Tages-Ticket vom 31. Oktober bis 3. November 2024 kostet damit nur 69 Euro (statt wie in diesen Jahr 99 Euro).
Ergebnis Rallye Zentraleuropa 2023 | |||
1. | Neuville / Wydaeghe | Hyundai i20 N Rally1 | 2:52:39.9 |
2. | Rovanperä / Halttunen | Toyota GR Yaris Rally1 | +0:57.6 |
3. | Tänak / Järveoja | Ford Puma Rally1 | +1:52.8 |
4. | Ogier / Landais | Toyota GR Yaris Rally1 | +2:08.6 |
5. | Katsuta / Johnston | Toyota GR Yaris Rally1 | +2:48.3 |
6. | Suninen / Markkula | Hyundai i20 N Rally1 | +3:06.3 |
7. | Munster / Louka | Ford Puma Rally1 | +4:22.3 |
8. | Fourmaux / Coria | Ford Fiesta Rally2 | +11:35.8 |
9. | Ciamin / Roche | Skoda Fabia RS Rally2 | +11:53.1 |
10. | Loubet / Veillas | Ford Puma Rally1 | +12:04.3 |
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