Griebel gewinnt Heimspiel - DRM-Finale wird spannend
„Für uns lief es von Anfang an gut. Und hinten heraus noch Extrapunkte beim Sieg auf der Power Stage zu holen, war wichtig. Und das, obwohl wir noch ganz kurz vorher zwei Reifen tauschen mussten und es zeitlich etwas eng wurde. Aber es hat sich gelohnt. Jetzt sind es noch sieben Punkte nach ganz vorn, das wird ein wahres Finale in Stemwede“, sagte der glückliche Gewinner über den Erfolg beim vorletzten Stopp der Deutschen Rallye-Meisterschaft.
Durch Bremsprobleme am Eröffnungstag der ADAC Saarland-Pfalz Rallye auf Platz vier zurückgefallen, wollte es Julius Tannert am Samstag noch einmal wissen. Der Zwickauer fuhr mit seinem Beifahrer Frank Christian im Skoda Fabia RS Rally2 beherzte Wertungsprüfungen und wurde belohnt. Viermal setzte das Duo die Bestzeit und wurde am Ende als Zweiter bei der Siegerehrung auf dem Schloßplatz in St. Wendel gefeiert.
„Leider haben wir am Freitag durch einen Defekt an der Bremse viel Zeit verloren. Heute haben wir alles in die Waagschale geworfen und sind viermal Bestzeit gefahren. Platz zwei ist klasse, aber natürlich wollten wir um die Meisterschaft kämpfen und hatten uns eigentlich einen Sieg vorgenommen. Jetzt müssen wir ein wenig auf die Hilfe der anderen hoffen und gehen vollmotiviert nach Stemwede“, fasste Tannert zusammen.
In der Gesamtwertung führt nach wie vor Christian Riedemann, der aufgrund terminlicher Probleme im Saarland mit Jennifer Lerch als Co-Pilotin im Hyundai i20 N Rally2 antrat. Eigentlich hatte sich der Sulinger schon mit Rang vier abgefunden, aber der aktuelle DRM-Champion Philip Geipel hatte mit Co-Pilotin Katrin Becker in der letzten Wertungsprüfung Pech und verlor durch einen Reifenschaden am Skoda Fabia Rally2 Evo noch Platz drei an Riedemann.
„Unser Ziel war das Podium, aber dass es so schwer werden wird, hätten wir nicht gedacht. Die Konkurrenz war unheimlich stark. Da ich hier im vergangenen Jahr nicht gefahren bin, hatte ich schon ein kleines Defizit. In Stemwede wird das anders aussehen, da werden wir wieder voll angreifen. Wer die nächste Rallye gewinnt, ist Deutscher Rallye-Meister“, sagte Riedemann zu seinen Titelchancen.
Für eine große Überraschung sorgte ein besonders prominenter Gaststarter bei der Saarland-Pfalz Rallye. Der ehemalige Formel-1-Pilot Jos Verstappen aus den Niederlanden genoss seinen Auftritt in der deutschen Rallye-Elite. Zusammen mit seinem belgischen Beifahrer Renaud Jamoul im Skoda Fabia RS Rally2 zeigte Verstappen seine Klasse und wurde Fünfter.
Pech hatte Patrik Dinkel, der es im Ford Fiesta Rallye zwischenzeitlich bis auf Platz sieben brachte. „Auf der letzten Prüfung der WP 10 bin ich aber leider bei einer eher langsamen Rechts Drei Kurve auf Split gekommen und in der Folge über eine Böschung gerutscht. Von dort gab es aber keine Möglichkeit mehr, wieder auf die Straße zu kommen.“
Favoritensterben in der DRM2
Hochspannend ging es auch in der DRM2-Wertung zu. Nachdem zunächst die Titelverteidiger Martin Christ und Lina Meter (Opel Corsa Rally4) einen großartigen Start hinlegten und alle vier Wertungsprüfungen am Freitag gewannen, beendete ein Defekt den Traum von der vorzeitigen Titelverteidigung. „Durch einen Fehler beim Aufschrieb kamen wir von der Strecke ab und beschädigten dabei unser Fahrzeug. Wir konnten zwar zunächst noch weiterfahren, hatten dann allerdings zu wenig Zeit, die nötigen Reparaturen vor der nächsten WP umzusetzen. Somit machen wir den Kampf um den Titel noch einmal spannend“, sagte Christ.
Auch der härteste Kontrahent Raffael Sulzinger hatte mit Problemen zu kämpfen, musste am Freitag die WP4 mit einem Antriebswellenschaden am Ford Fiesta Rally4 vorzeitig beenden, konnte aber am Samstag starten und gewann noch fünf Wertungsprüfungen. Am Ende wurde er mit Co Lisa Kiefer Achter. Strahlender Sieger im Saarland wurde Alexander Kattenbach im Opel Corsa Rally4.
Dennis Rostek und Dennis Zenz gewannen mit ihrem Skoda Fabia Rally2 Evo die Sonderwertung DRM Trophy.
Zu einem packenden Kopf-an-Kopf-Rennen entwickelte sich der auch Zweikampf zwischen den Teams Walter Gromöller / Linus Noll und Andreas Dahms/Paul Schubert um die Krone der Sonderwertung DRM Classic. Beide übertrafen sich immer wieder mit Bestzeiten. Am Ende siegte der Porsche 911 gegen den Opel Ascona.
„Der erste Tag war hervorragend bis zu dem Moment, wo wir durch einen kleinen Verschalter ein unangenehmes Motorgeräusch hatten. Das hat uns von da an begleitet und etwas beunruhigt, deshalb fuhren wir auch nicht mehr mit voller Leistung. Wir sind froh, dass wir es bis ins Ziel geschafft haben und profitierten auch ein wenig von einem technischen Problem bei Walter“, sagte Dahms, der dadurch vorzeitig seinen Titel verteidigen konnte.
Das DRM-Finale findet am 29. und 30. September bei der Rallye Stemweder Berg statt.
Quelle: https://www.rallye-magazin.de/drm/artikel/griebel-gewinnt-heimspiel-drm-finale-wird-spannend-50666/